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Autobatterie leer – was tun um zu starten?

Die Autobatterie ist öfter leer, als die meisten Autofahrer denken. Immerhin werden Statistiken zufolge rund ein Viertel aller Pannen durch eine leere Batterie verursacht. So richtig schützen kann man sich davor übrigens nicht, denn Autobatterien sind gewissermaßen Verschleißteile und als solche besitzen sie eine endliche Lebensdauer von ein paar wenigen Jahren.

Wenn es Sie also einmal erwischen sollte, dann keine Panik. Möglicherweise haben Sie es in diesem Moment gerade eilig, doch der beste Rat lautet: erst einmal Ruhe bewahren. Es gibt in dieser Situation nämlich durchaus mehrere Möglichkeiten, wie Sie Ihr Fahrzeug trotzdem noch starten können.

Inhaltsübersicht

Auto fremdstarten

Die erste Möglichkeit, ein Auto mit leerer Batterie zu starten, ist das Fremdstarten. Glücklich kann sich hier derjenige schätzen, der ein funktionstüchtiges zweites Auto und ein paar Starthilfekabel zur Verfügung hat. Starthilfekabel gehören unserer Meinung ohnehin zur grundsätzlichen Notfallausstattung eines jeden Autos. Sie sind nicht wirklichg teuer und sind in jedem Baumarkt oder auch im Internet zu bekommen.

Im Zweifelsfall kann man mit ihnen nicht nur das eigene Auto wieder flott machen, sondern im Fall der Fälle auch mal anderen Verkehrsteilnehmern in der Not mit Starthilfe aushelfen. Das Prinzip der Starthilfe ist dabei denkbar einfach und funktioniert folgendermaßen:

  • Über die Starthilfekabel wird die Batterie des funktionstüchtigen Autos mit der leeren Batterie verbunden.
  • Das fremde Auto liefert also den Strom zum Starten des liegengebliebenen Autos, weshalb das Prozedere auch als Fremdstarten bezeichnet wird.
  • Beachten sollten Sie beim Fremdstarten vor allem, dass die Spannung der Batterie des stromliefernden Autos zur Spannung der leeren Batterie passt.
  • Die meisten PKWs verfügen über Batterien mit einer Spannung von 12 Volt und eignen sich deshalb üblicherweise zum Fremdstarten von anderen PKWs.
  • LKW- oder Motorrad-Batterien hingegen haben meist andere Spannungen (24 Volt beziehungsweise 6 Volt) und sind demzufolge für die Starthilfe bei den meisten PKWs ungeeignet.

Wenn Sie ein Fahrzeug mit einer passenden Batterie gefunden haben, dann sollten Sie unbedingt das richtige Anschließen der Starthilfekabel beachten, damit Ihre eigene Sicherheit stets gewährleistet ist und Batterien beziehungsweise Elektronik der Wagen nicht beschädigt werden. Am besten halten Sie sich dazu an die folgende kurze Anleitung.

Kurzanleitung: Auto Fremdstarten

  1. Grundsätzlich sollten Sie zuerst den Pluspol der stromgebenden Batterie mit dem Pluspol der leeren Batterie verbinden.
  2. Danach erst verbinden Sie den Minuspol der stromgebenden Batterie mit einem Metallteil (zum Beispiel den Motorblock) im Motorraum des liegengebliebenen Fahrzeugs.
  3. Im Anschluss müssen Sie das stromgebende Fahrzeug starten und den Motor für etwa zwei bis drei Minuten laufen lassen.
  4. Danach können Sie den Wagen mit der leeren Batterie anlassen.

Eine ausführlichere Anleitung zum Thema Starthilfe finden Sie hier: richtig Starthilfe geben

Auto anschieben

Wenn Starthilfe im Falle einer streikenden Autobatterie keine Option ist, dann können Sie Ihr Auto auch durch Anschieben wieder in die Gänge bekommen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es sich um ein Fahrzeug mit manueller Schaltung handelt. Bei Autos mit Automatikgetriebe funktioniert das Anschieben technisch bedingt nämlich grundsätzlich nicht.

Des Weiteren sollte Ihr Auto auch besser ein Benziner sein, denn bei Autos mit Dieselmotoren ist das Anschieben technisch bedingt weitaus schwieriger. Erfüllt Ihr Auto die technischen Voraussetzungen, benötigen Sie noch mindestens eine weitere Person (auf gerader Strecke besser zwei bis drei Helfer), die Ihnen beim Anschieben des Autos behilflich ist.

Zunächst möchten wir jedoch noch eine Warnung loswerden: Das Anschieben eines Autos ist für alle Beteiligten relativ gefährlich, weshalb man nur im Notfall darauf zurückgreifen sollte. Während des Anschiebens stehen Ihnen zum Beispiel keine Bremskraftverstärkung und keine Servolenkung zur Verfügung, was das Steuern beziehungsweise Anhalten mitunter sehr ungewohnt und schwierig machen kann.

Des Weiteren kann durch das Anschieben theoretisch auch der Katalysator des Autos beschädigt werden, wenn Benzin, das nicht verbrannt wurde, in die Abgasanlage gelangt und sich dort durch den Startvorgang entzündet. Das Anschieben Ihres Autos sollte folglich also die absolute Notlösung darstellen. Es erfolgt stets auf eigene Gefahr!

Nun aber genug der Warnungen und zum eigentlichen Funktionsprinzip. Wie es die Bezeichnung dieses alternativen Startvorgangs bereits verrät, geht es beim Anschieben prinzipiell darum, das Fahrzeug per Muskelkraft in Bewegung zu setzen und diese Bewegungsenergie dann zum Starten des Motors zu benutzen. Dazu geht man folgendermaßen vor.

Kurzanleitung: Auto anschieben

  1. Sie als Fahrer setzen sich in Ihr Auto und sorgen dafür, dass die Zündung eingeschaltet, die Handbremse gelöst, der zweite Gang eingelegt und die Kupplung gedrückt ist.
  2. Die Helfer bekommen nun das Startsignal und fangen an, das Auto zu schieben und damit in Bewegung zu setzen.
  3. Sobald Sie mit Ihrem Auto eine Geschwindigkeit von ungefähr 10 Km/h erreichen, lassen Sie die Kupplung kommen und geben Sie gleichzeitig etwas Gas.
  4. Mit etwas Glück springt der Wagen dadurch direkt an und die Helfer können mit dem Schieben aufhören.
  5. Falls das Anschieben beim ersten Mal nicht funktioniert, können Sie das Prozedere wiederholen – eventuell war die Anschiebegeschwindigkeit zu niedrig und es klappt dann beim nächsten Mal.

Wenn das Anschieben Ihres Autos nach zwei bis drei Versuchen ohne Erfolg bleibt, sollten Sie unbedingt Ihre Bemühungen einstellen!

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist in diesem Fall nicht nur die Autobatterie leer, sondern weitere Bauteile beziehungsweise elektronische Komponenten defekt. Ohne einen fachkundigen KFZ-Mechaniker kommen sie an dieser Stelle leider nicht mehr weiter. Im Gegenteil, durch weitere Anschiebeversuche können Sie noch zusätzlichen Schaden hervorrufen.

Autobatterie mit Ladegerät laden

Wenn Sie keine Starthilfekabel besitzen, kein zweites Auto in der Nähe ist und Anschieben auch keine Alternative ist, dann muss ein Autobatterie-Ladegerät her. Mit einem solchen Gerät können Sie die leere Autobatterie bequem und einfach über den Strom aus der Steckdose wieder ganz aufladen.

Heutzutage funktioniert das sogar meist ohne ein lästiges Ausbauen und Wiedereinbauen der Batterie. Das Ladegerät wird einfach mit den Polen der Autobatterie und einer Steckdose verbunden und tut dann – zumindest bei neuen, mikroprozessorgesteuerten Modellen – mehr oder weniger automatisch seinen Dienst. Gehen Sie am besten einfach nach der folgenden Kurzanleitung vor:

Kurzanleitung: Autobatterie-Ladegerät anschließen

  1. Zuerst sollten Sie die Autobatterie abklemmen, indem Sie erst die Klemmen vom Minuspol (schwarz) und dann vom Pluspol (rot) lösen.
  2. Nun schließen Sie das rote Kabel des ausgeschalteten Ladegeräts an den Pluspol der Autobatterie an.
  3. Im Anschluss müssen Sie noch das schwarze Kabel des Ladegeräts am Massepunkt Ihres Fahrzeugs anschließen.
  4. Nun können Sie das Ladegerät mit dem Stromnetz verbinden und mit dem Ladevorgang beginnen.

Wenn es nur darum geht, das Auto wieder fahrtüchtig zu machen, müssen Sie nicht so lange warten, bis das Ladegerät Ihre Starterbatterie wieder vollständig aufgeladen hat. Bereits ein deutlich geringerer Ladestand sollte für das einmalige Starten des Fahrzeugs ausreichen. Wichtig ist dann allerdings, dass Sie mit Ihrem Wagen eine ausreichend lange Strecke fahren, damit die Lichtmaschine den Ladevorgang vollenden kann. Ansonsten stehen Sie beim nächsten Startversuch wieder vor demselben Problem.

Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet deshalb bis das Autobatterie-Ladegerät die Batterie wieder vollständig aufgeladen hat. Der komplette Aufladevorgang mit einem Ladegerät dauert je nach Kapazität und Typ der Autobatterie unterschiedlich lange (üblicherweise mehrere Stunden). Dabei sollten Sie nicht dem Trugschluss unterliegen, dass hier automatisch „schneller = besser“ gilt.

Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Ein langsames Aufladen der Batterie ist meist schonender und für die Haltbarkeit damit langfristig besser. Es bietet sich deshalb meistens an, die Batterie lieber schonend mit einem niedrigeren Ladestrom zu laden und das Ladegerät lieber über Nacht angeschlossen zu lassen. Damit ist dann auch gewährleistet, dass die Autobatterie am nächsten Morgen genügend Strom zum Kaltstarten des Motors gespeichert hat. Der morgendliche Kaltstart ist besonders im Winter für die Autobatterie nämlich immer die größte Belastungsprobe.

Nach dem Start ist vor dem Start

Nachdem das Auto nun wieder läuft ist Ihre Freude und Erleichterung sicherlich groß. Dennoch sollten Sie umgehend an den nächsten Start denken. In den meisten Fällen war die Autobatterie nämlich nicht einfach ohne Grund leer. Hier sollten Sie deshalb umgehend Ursachenforschung betreiben, denn ansonsten stehen Sie am nächsten Tag bzw. beim nächsten Startversuch vielleicht wieder vor demselben Problem.

Warum war die Autobatterie leer?

Wenn die Autobatterie nicht defekt ist, aber trotzdem schwächelt, dann wird sie in den meisten Fällen nicht ausreichend aufgeladen. Im Winter, wenn viele elektrische Verbraucher ständig Strom ziehen, hat die Lichtmaschine des Autos besonders auf kurzen Strecken wenig Zeit, die Batterie des Autos nach einem Kaltstart wieder ausreichend aufzuladen.

Generell und besonders nach einem Fremdstarten oder Anschieben sollten Sie deshalb unbedingt eine längere Strecke am Stück (wenigstens 30 bis 60 Minuten) mit Ihrem Auto fahren, damit die Batterie auch wieder vollständig aufgeladen wird. Wenn Sie die Batterie hingegen mit einem Ladegerät komplett aufgeladen haben, ist das natürlich nicht nötig.

Defekte Autobatterie ersetzen

Wie eingangs des Artikels bereits erwähnt, sind moderne Autobatterien keine Bauteile eines Fahrzeugs, die für „immer und ewig“ halten. Autobatterien, die technisch gesehen eigentlich Akkus sind, unterliegen einem natürlichen Verschleiß, so dass sie nach einer gewissen Zeit schlicht und einfach ausgetauscht werden müssen. Eine Markenbatterie in Erstausrüsterqualität sollte unter normalen Bedingungen jedoch mindestens fünf bis sechs Jahre halten.

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